Im Rahmen der Esslinger Schulkino-Woche entschieden wir uns, den Film "Snowden" anzuschauen. Daraus wurde dann ein größeres Unterrichtsprojekt unter dem Stichwort "Big Data".
Der Film erzählt die wahre Geschichte des CIA- und NSA-Mitarbeiters und Whistleblowers Edward Snowden, der im Jahr 2013 von Hawaii nach Hongkong fliegt, um dort tausende geheime Dokumente an die Presse weiterzugeben, welche die Existenz von Programmen amerikanischer und britischer Geheimdienste öffentlich machen, die der Totalüberwachung des weltweiten Internetverkehrs dienen, darunter PRISM und XKeyscore  Damit löst Snowden die globale Überwachungs- und Spionageaffäre aus. Dieser Vorgang erschüttert nicht nur die Weltgemeinschaft, sondern auch die internationale Politik, was ihn zu einem der derzeit meistgesuchten Männer der Welt macht.
Snowden lebt seit der Weitergabe der Dokumente im Exil in Moskau.
Als Vorbereitung auf den Film beschäftigten wir uns mit unserem persönlichen Beitrag zum Datenschutz. Wie verhalte ich mich im Netz richtig? Welche Daten gebe ich preis und wie kann ich meine persönlichen Daten verschlüsseln? - Bringt Big Data nur Nachteile oder profitieren wir auch von den großen Datenmengen? Dazu sahen wir uns die Staumeldungen von Google-Maps an und wurden uns bewusst, dass wir alle als Handy-User zu Echtzeit-Staumeldungen beitragen. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?
In einer "Expertenrunde" fand dann ein "Schlagabtausch" statt zwischen den Gegnern der Datensammel-Wut und den Befürwortern von Big Data. Hier zeigte sich, dass wir das Rad der Digitalisierung nicht mehr zurückdrehen können, aber einen verantwortungsvollen Umgang mit den Daten viel konsequenter praktizieren müssen.
Ja, es gibt noch Helden! - Dies wurde uns bewusst nach dem Film "Snowden". Er orientierte sich nicht nur an einen guten Gehalt und sorgenfreien Leben, sondern folgte auch den Imperativen seines Gewissens. Er berief sich nicht nur darauf, dass er ja nur Befehle ausführe. Er sah seine Mitverantwortung darin, die Freiheitsrechte der Bürger zu schützen und ein Abgleiten in den Überwachungsstaat zu verhindern, indem er die Überwachungsmethoden der Geheimdienste öffentlich machte. Wir waren uns einig: Ja, Snowden ist ein moderner Held.
Text: Peter Stroh