Ein Unterrichtsprojekt an der Schule am Klinikum

Sie kennen bestimmt den Film: The Day after Tomorrow.
Hintergrund des Films von 2004 war die Hypothese, dass der Golfstrom nicht mehr so kräftig fließt und damit die Wärmepumpe nachlässt. Weniger warmes Wasser aus dem Golf von Mexiko würde damit nach Norden fließen. Irland, Nordeuropa und die Nordküste der USA würden abkühlen, New York und die anderen betroffenen Gebiete würden eine neue Eiszeit erleben. Eine weltweite Klimakatastrophe und ein dramatischer Klimawandel wären die Folgen.
Es war damals nur ein Science-Ficiton-Film. Harmlos!!
Heute sprechen die Daten eher dafür, dass diese Hypothese stimmt.  Der warme Golfstrom hat sich im 20. Jhdt und zu Beginn des 21. Jhdts.  so stark verlangsamt, wie seit tausend Jahren nicht mehr.
Aber es gibt doch die Klimaerwärmung!  Wie kann sich Europa und Nordamerika dann abkühlen?
Die heutigen Daten belegen, dass der Golfstrom etwa 15 Prozent seiner Kraft verloren hat und die Abkühlung Europas wahrscheinlicher wird.

Welche Konsequenzen hat das?

Dazu müssen wir zuerst fragen, wie der Golfstrom funktioniert.

Warmes Wasser aus dem Golf von Mexiko fließt nach Norden durch den Atlantik auf Grönland zu. Warmes Wasser fließt auf die Küste New York zu, ein anderer Strom in Richtung Irland. Dort wachsen sogar Palmen. Warmes Wasser fließt nach Norwegen und erwärmt dort das Klima. Ganz Europa wird ebenfalls erwärmt.
Vor Grönland  hat sich das Wasser abgekühlt. Kaltes Wasser ist schwerer als warmes Wasser. Es taucht ab in die Tiefe von ca. 4000 Meter. Oben entsteht ein Sog. Dieser Sog zieht das warme Wasser aus dem Golf von Mexiko nach. Das kalte Wasser fließt in einer großen Tiefe zurück zum Golf von Mexiko. Dort entsteht durch das  abfließende Warmwasser in oberen Wasserschichten ebenfalls ein Sog und das Kaltwasser wird nach oben gezogen. So entsteht ein Kreislauf, der Golfstrom

Der Klimawandel lässt aber das Eis am Nordpol schmelzen. Das Salzwasser wird nun mit Süßwasser verdünnt. Wasser mit weniger Salzgehalt ist aber leichter als normales Meerwasser. Dadurch sinkt das „verdünnte Salzwasser“ langsamer ab. Es entsteht nur ein schwacher Sog in die Tiefe. Die Saugwirkung lässt nach. Der Transport von Warmwasser nach Norden wird langsamer und weniger. Europa und Nordamerika kühlen ab. Trotz Klimaerwärmung wird es bei uns kalt.
In anderen Regionen entstehen aber Wüsten, Dürren und Trockenperioden.
Gibt es dann eine neue Eiszeit in Europa? – Was vor 20 Jahren noch Science-Fiktion war, wird heute durch die neuesten wissenschaftlichen Daten als wahrscheinliche Konsequenz des Klimawandels belegt.


In der Schule haben wir mit Salzwasser und Süßwasser einen Versuch gemacht und konnten feststellen, dass Luftballons, die mit Salzwasser gefüllt waren, tiefer im Salzwasser „schwebten“ (also schwerer waren), als Ballons, die mit Süßwasser gefüllt waren. Diese waren somit leichter. Eine gute Power-Point-Präsentation von einem Schüler rundete das gesamte Projekt ab.

Den Traum vom Palmenstrand und offenen Cabrio bei ewigem Sommer in Deutschland müssen wir wahrscheinlich aufgeben. Es ist eher wahrscheinlich, dass wir uns „warm anziehen müssen“. Wenn wir noch lange so weitermachen wie heute, machen wir wahrscheinlich nicht mehr lange so weiter.

Bilder und Text: P. Stroh