Im Rahmen unseres Plastikprojektes stellten wir auch fest, dass Mikroplastikteile durch die besten Kläranlagen gar nicht herausgefiltert werden können. Wir wollten uns eine solche Kläranlage einmal genauer anschauen und erfahren, wie gut denn das Abwasser heute geklärt werden kann.
Moderne Klärwerke haben drei Funktionsbereiche: die mechanische Reinigung, die biologische Reinigung und die chemische Reinigung. Zum Schluss wird der anfallende Schlamm behandelt und richtig entsorgt.
Mit Hilfe von Rechen und einem Sandfangbecken werden die Feststoffe und Schwebstoffe herausgefiltert. Fette und Öle werden abgeschieden. Der Schlamm wird in große Faulbehälter gepumpt. Die dadurch gewonnene Energie wird wieder recycelt. Das Abwasser  fließt nun zur biologischen Reinigung in verschiedene Belebungsbecken und wird dort mit Hilfe von Mikroorganismen gereinigt. Phosphate werden chemisch gebunden und ausgefällt. Dann kommt der Sandfilter und zum Schluss läuft das gereinigte Wasser wieder zurück in den Neckar.
Wir hatten gutes Wetter erwischt, sodass die zweistündige Führung, zum größten Teil im Freien, kein Problem war. Selbst die Geruchsbelästigung hielt sich sehr in Grenzen. Uns hat erstaunt, mit welchem technischen und wissenschaftlichen Aufwand das Schmutzwasser behandelt und gereinigt wird. Es ist gut zu wissen, dass kompetente Fachleute sich um diese Seite des Wasserverbrauchs kümmern.
Allerdings gibt es für Mikroplastik im Wasser noch keine Reinigungs-Lösung.

Bilder und Text: Peter Stroh